Heute habe ich mich auf die Spuren von Heinrich Schliemann (1822-1890) und dem verschollenen Troja im Neuen Museum in Berlin begeben!
Die Sage um das Trojanische Pferd, die Reisen des Odysseus, der Untergang Trojas, erzählt von Homer – Krimi! Bereits in meiner Schulzeit habe ich im Lateinunterricht fasziniert die Geschichten der sagenumwobenen Stadt gelesen, die dem sonst eher müden Lateinunterricht von Frau R. ein bisschen Spannung verliehen haben. Und ich erinnere mich an eine spannende Fernsehreportage über Heinrich Schliemanns Entdeckung Trojas, die mich noch lange gedanklich verfolgt hat. Alles schon eine Weile her, aber die Faszination hat bis heute nicht abgenommen!
Begeistert habe ich dann vor ein paar Tagen gelesen, dass die Berliner James-Simon-Galerie und das Neuen Museum eben diesem Schliemann anlässlich des 200. Geburtstags eine große Sonderausstellung gewidmet haben. Also rauf auf die Wunschliste für #JedenSontageinMuseum!

Aktuell werden neben seinem Leben und Wirken spektakuläre Ausgrabungsfunde gezeigt, darunter viele internationale Leihgaben. Rund 700 Objekte! Eine sehenswerte Ausstellung in einem wunderschönen geschichtsträchtigen Bau! (Wieder von der Sorte architektonisches Meisterwerk, das man auch ohne irgendeine Ausstellung, alleine des großartigen Gebäudes wegen, unbedingt besichtigen möchte!) Großen Spass haben mir auch eine Reihe multimedialer Gimmicks sowie das Begleitheft für Familien (mit Spiel, Spass und Rätsel) gemacht.
Schliemann himself führt durch die Ausstellung!
Naja, eigentlich ist es Schauspielerin Katharina Thalbach, ein Berliner Original, die als Schliemann verkleidet an mehreren Stationen per Videobotschaft durch die Ausstellung führt. Endlustig! Die Stimme aus dem Jenseits quasi. Diese Idee und die damit verbundene Ehrung hätten Schliemann sicher gefallen.
Seine Erfolge haben mich sehr beeindruckt. Er konnte ein so großes Vermögen erwirtschaften, um seinen Traum zu leben. Zudem hatte er Glück und Geschick, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und das Gespür für Networking mit den Erfolgs-entscheidenen Förderern. Seine vielleicht ein bisschen kindliche Naivität und der feste Glaube an Träume haben sicher auch ihr übriges getan. Eine weniger sympathische skrupellose Seite an ihm ist allerdings auch zu spüren. Auf jeden Fall hat er seiner Nachwelt tausende wertvolle Funde sowie Erkenntnisse überlassen und sich mit der Schenkung des Großteils seiner Funde u.a. an die Berliner Museen ein Denkmal gesetzt.
Leben wir auch unsere Träume! Wer macht mit?
Liebe Grüße!
Eure Greta Rosa ♥
Mehr über die Ausstellung Schliemanns Welten. Sein Leben. Seine Entdeckungen. Sein Mythos
Ist Schliemann tatsächlich der Entdecker des verschollenen Trojas? Diese Frage scheint bis heute unbeantwortet, auch die noch bis 6. November 2002 zu sehende Ausstellung liefert keine Antwort darauf. Schliemann glaubte fest an Homer: Er war überzeugt, durch die geografischen Angaben in den Epen die längst in Vergessenheit geratene Stadt wiederfinden zu können. Seiner wahren Passion der Archäologie widmet er sich erst mit Anfang 40.
Die Ausstellung umfasst zwei Teile: Im ersten Teil erfahren wir Biografisches aus der ersten Lebenshälfte des Geschäftsmanns, Kosmopolit und Schriftstellers. Der umfangreichere zweite Teil steht ganz im Zeichen seines archäologischen Schaffens: Zu sehen sind spektakuläre Funde der Königsgräber in Mykene, seine Trojanische Sammlung und viele weitere wertvolle Funde!
Schliemann, Visionär und genialer Geschäftsmann
Der gelernte Kaufmann erzielte in Russland enorme Gewinne durch den Handel mit dem Farbstoff Indigo und des für die Herstellung von Pulver benötigten Salpeters. Später vervielfachte er sein Vermögen in Kalifornien während der ungestümen Zeiten des Goldrauschs. Heinrich Schliemann ist 46 Jahre alt, als er im Jahr 1868 seinen Kindheitstraum, die Entdeckung Trojas, verwirklichen will und sich dazu auf die Spuren der griechischen Antike begibt. Drei Jahre später gelangt er an die Westküste Anatoliens und beginnt mit der Ausgrabung Trojas.
Wenn Ihr noch mehr Lust auf Museen in Berlin habt, interessiert Euch vielleicht auch mein Blog-Post zur Neuen Nationalgalerie?