Kennt Ihr Max Liebermann? Mir ist er immer wieder bei Museumsbesuchen begegnet, aber eigentlich weiß ich fast nichts über ihn. Umso gespannter war ich heute auf die Ausstellung im Kunstpalast mit dem Titel „Ich. Max Liebermann. Ein europäischer Künstler“.
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Er stellt sich mir vor: Geboren am 20.7.1847 in Berlin feiert er seine ersten Ausstellungserfolge in den 1870ern in Paris. Seine internationale Vernetzung und Ausrichtung haben ihn zum bedeutendsten Erneuerer der deutschen Kunst um 1900 werden lassen, erfahre ich! Inspirationsquelle und prägend waren vor allem Aufenthalte in Frankreich und den Niederlanden. Rund 120 Werke werden mir geboten!
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Sehr gut an der Präsentation gefällt mir die Gegenüberstellung seiner Arbeiten mit französischen und holländischen Vorbildern, darunter Monet und Rembrandt. Auch Frans Hals und der ungarische Maler Mihály Munkácsy sind für ihn große Vorbilder. Ich behaupte: DEN Liebermann-Stil, quasi die CI, gibt es nicht. Vielmehr durchläuft sein Wirken eine Entwicklung, die von der Auseinandersetzung mit der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts über die freie Landschaftsmalerei, den Realismus und den Impressionismus bis hin zur beginnenden Moderne führt.
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Ich schaffe es nicht, alle Kunstwerke genau zu würdigen, es gibt so viel Schönes zu sehen und aufzunehmen. Aber auch im flüchtigen Vorbeigehen erreicht mich das Konzept der Ausstellung, Liebermanns hohen Stellenwert im internationalen Kontext und seine Verbindungen zu den verschiedenen künstlerischen Zentren in Europa nachzuzeichnen.
Die Ausstellung hilft mir sehr, einen roten Faden zwischen den bereits in anderen Ausstellungen gesehenen Werken verschiedener Kunstströmungen um 1900 zu ziehen. Hier wird die Gelegenheit geboten, ein umfassenderes Verständnis für die Einführung des Impressionismus und die Entwicklung moderner Malerei in Deutschland zu erlangen. I like!
Nach einer kleinen Verschnaufpause in der Kristall-Bar im Museum (heute ohne Foto. Der Kuchen war wieder so lecker und schon vor der Fotoerstellungsidee weg ;-)), besuche ich dann noch einmal die aktuell gezeigte Ausstellung „ELECTRO“, meinen Bericht dazu findet Ihr hier. Sie ist inzwischen nicht mehr so stark frequentiert und ich habe endlich die die Gelegenheit, die spektakuläre Inszenierung des Multimedia-Projekts Kraftwerk mit 3D Brille zu erleben. Bei meinem letzten Besuch war dieser separat zu erreichende Raum hoffnungslos überfüllt und wäre nur nach langem Anstehen für mich erreichbar gewesen.
Schön, dass Ihr dabei seid, bei Folge 13 aus: #JedenSonntageinMuseum
Nächsten Sonntag geht es weiter. 🙂
#JedenSonntageinMuseum